Tipps und Tricks rund um Bienenhaltung, Honig und mehr
Wissenswertes rund um unseren Honig und unsere Hobby-Imkerei
🐝🍯
Für alle Honigliebhaber*innen, Imker*innen und vor allem Jungimker*innen
In den letzten Jahren habe ich immer wieder gelesen, dass Bienenwachs mit Paraffinen und Stearin „gepanscht“ wurde. Dieses hatte und hat zu erheblichen Schäden geführt, teilweise bis zu 20 % an Brutschäden. Zudem sind die daraus hergestellten Mittelwände auch noch brüchig. Ebenso wurde bekannt, dass die Mittelwände voll synthetisch hergestellt wurden – also aus 0 % Bienenwachs bestehen, nur aus Palmitin und Sterinen. Bei dieser Herstellung entsteht ein chemischer Cocktail, der die Bienenbrut schädigt und im schlimmsten Fall sogar abtötet.
Leider gibt es für reines Bienenwachs keinen gesetzlichen Standard – da kann es einem als Imker schon das Gemüt drehen, was einem da alles als „reines Bienenwachs“ untergejubelt werden soll.
Daher kam auch bei uns der Gedanke auf, einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen. Die Vorteile von eigenem Wachs liegen für uns klar auf der Hand.
Wir arbeiten unser Wachs wieder in sogenannte Mittelwände um. Diese erleichtern den Bienen die kräftezehrende Arbeit, die Mittelwand zu einer Wabe auszubauen. In den frisch ausgebauten Waben lagert der Bien die Pollen und den Nektar. Die Königin legt auch ihre Eier darin ab und die Bienen ziehen ihre Brut in den Waben auf.
Da so alles im Stock unbelastet ist, wächst und gedeiht das Volk ebenso unbelastet, natürlich und gesund.
Der so gewonnene reine Pollen ist gut für unsere Gesundheit und reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Gerade wer besonderen Honig möchte, kommt um neuen Wabenbau nicht herum: Die charakterlichen Aromen der verschiedenen Blütennektare oder des Honigtaus kommen so
direkt und ohne jegliche Verfälschung des Geschmacks
aufs Brot.
Sammelt und hebt euer Wachs auf! Als Beispiele, wie und wo ihr welches gewinnen könnt, kann ich euch folgende mitgeben:
Ihr werdet merken: Fast jeder Arbeitsbesuch am Stand bringt Wachs! So kommt im Laufe eines Jahres richtig was zusammen.
Eine clevere und lohnenswerte Angewohnheit: Immer ein Gefäß für Wachs dabei haben!
Für das Einschmelzen des gewonnenen Wachses nehmt ihr am kostengünstigsten einen Sonnenwachsschmelzer oder einen Dampfwachsschmelzer.
Das Wachs wird vor dem Schmelzen in zwei Chargen getrennt:
Das Altwachs verwenden wir für die Herstellung von Bienenwachskerzen oder für Wachstücher.
Das Jungfernwachs nehmen wir für unsere Mittelwände, ebenso für die Herstellung von Creme, Lippenpflegestiften oder Seife.
Wichtig: Nach dem Schmelzen sollte das Wachs langsam abkühlen, damit die eventuellen Schwebeteilchen im Wachs Zeit haben, sich abzusetzen.
Der abgesetzte Schmutz lässt sich vom Wachsblock dann leicht abkratzen.
Ist das Wachs ausgehärtet, aber noch nicht sauber genug, wiederholt man den Vorgang – so lange, bis das Ergebnis stimmt.
Wenn das ausgeschmolzene Jungfernwachs aus dem Dampf- oder Sonnenwachsschmelzer nun gereinigt vorliegt, könnt ihr neue Mittelwände daraus herstellen.
Nachdem das Wachs verflüssigt ist, wird die Gießform mit Wachs bestückt und verschlossen.
Nach einer kurzen Abkühlzeit von ca. einer Minute kannst du die selbst gemachte Mittelwand entnehmen (gut zu sehen in der Bildergalerie zur Mittelwand oben).
Viel Spaß beim Nachmachen und Aufbauen des eigenen Wachskreislaufs für deine Bienen!
Das bestimmende Thema unter uns Imkern ist im Dezember die Winterbehandlung mit Oxalsäure. Diese geht schnell von der Hand, ist einfach anzuwenden und wirkt gut gegen die Varroamilben.
Die Behandlung sorgt bei einer Wirksamkeit von 90 – 95 % dafür, dass das Bienenvolk mit einer möglichst geringen Anzahl an Milben überwintert und so gesund ins nächste Jahr startet.
Die letzte Behandlung der Völker erfolgt bei mir mit der handelsüblichen Oxalsäuredihydratlösung ad us. vet. mit 5,7 %, typischerweise zwischen dem 15. und 22. Dezember herum. Spätestens bis zum 31.12. sollte diese Maßnahme ausgeführt sein.
Die Anwendung muss in einem Bestandsbuch festgehalten werden, und zwar mit den folgenden Daten:
Hier ein Beispiel, wie das aussehen kann in der Praxis:
Die Aufbewahrungspflicht für diese Unterlagen beläuft sich auf 5 Jahre.
Vor der geplanten Behandlung sollte man sich ein genaues Bild des natürlichen Milbenfalls machen. Dazu legt man ein Abreißtuch auf den Varroaschieber und setzt diesen unten in die Beute ein.
Nach 3 bis 7 Tagen erfolgt die Sichtkontrolle. Liegt der Milbenfall im Durchschnitt bei mehr als 0,5 Milben pro Tag, ist eine Winterbehandlung zu empfehlen.
Diese Vorbereitung empfinde ich als äußerst wichtig, damit man einen „Ausgangswert“ hat und so die Wirksamkeit der Varroabehandlung kontrollieren kann.
Die Oxalsäure wirkt nur auf die Milben ein, die auf den Bienen sitzen. Die Völker müssen bei der Behandlung brutfrei sein, da die Varroamilben in verdeckelten Brutzellen beim Träufeln nicht erreicht werden.
Zudem sollten die
Bienen in einer engen Wintertraube sitzen. Von Vorteil ist, wenn sich die
Bienen gegenseitig berühren – so wird die Oxalsäure schneller verteilt und deren Wirkung verbessert.
Ein Tipp: Je enger die Bienen sitzen, desto besser wirkt die Behandlung!
Drei Wochen nach den ersten Frösten sollten deine Bienen brutfrei sein. Das ist meist zwischen Mitte November und Mitte Dezember so weit. Hier reichen auch mehrere Tage mit Temperaturen zwischen 3 und 10 °C – die Bienen sollten nicht fliegen. Erfahrungsgemäß ist das vor der Wintersonnenwende der Fall.
Die Behandlung ist dann
idealerweise am frühen Vormittag
vorzunehmen. Während der Behandlung sollte die
Außentemperatur in einem Bereich zwischen -15 °C und +5 °C
liegen.
Dosierung: 5 bis 6 ml der handwarmen Lösung pro besetzte Wabengasse gleichmäßig über die Winterbienen träufeln.
Behalte hierbei allerdings die Angaben aus der nachfolgenden Tabelle als Maximum im Auge! Mehr sollte nicht geträufelt werden.
Volksstärke | Maximale Behandlungsmenge |
---|---|
Schwach | 30 ml |
Mittel | 40 ml |
Stark/Zweizargig | 50 ml |
Menge an Oxalsäure: nach Volksstärke bemessen
Mit einer Spritze wird die Oxalsäure-Lösung auf den besetzten Wabengassen verteilt. Eine Schlauchverlängerung erleichtert das Träufeln bei einer tief sitzenden Bienentraube. Die Lösung bitte nur auf den Bienen verteilen – auf Rähmchen und Wachs ist sie nutzlos.
Bei zweizargigen Völkern kannst du die obere Zarge anheben beziehungsweise kippen, um die Bienen in der unteren Zarge zu beträufeln.
Neben der Gesundheit der Bienen das Wichtigste: keine Rückstände im Bienenwachs und im Honig!
Um den Milbenbefall und die Wirksamkeit zu überprüfen, bringe
nach der Oxalsäure-Behandlung unbedingt
eine Windel mit dem Varroaschieber unter das Volk. Es sollte jetzt für die nächsten
7 bis 10 Tage ein
erhöhter Milbenfall zu bemerken sein, den du gut am Schieber ablesen kannst. Dieser erhöhte Milbenfall kann
bis zu 3 Wochen anhalten.
Die Behandlung mit der Oxalsäure befreit deine Bienen von ein paar der Milben. Zudem kannst du nach diesen 3 Wochen ablesen, wie hoch der Befall deines Volkes in diesem Winter war.
Der Bien
Die Bienen sitzen in der Wintertraube und wärmen sich gegenseitig. Hier zeigt sich das soziale Verhalten der Bien. Die Königin residiert, mollig-warm, mittendrin.
Das Wärmen ist überlebenswichtig. Sobald die Temperatur im Inneren der Beute sinkt, heizen die Bienen diese durch ständiges Bewegen und Muskelzittern auf – die Bienentraube ist quasi ständig in Bewegung. Die Temperatur am Rand der Bienentraube darf nicht unter 7 bis 8 °C absinken, da die Bienen sonst verklammen und absterben würden.
Der Imker
Nutzt die Zeit, in der nicht direkt aktiv an den Bienen gearbeitet wird:
Es wird Wachs geschmolzen und in neue Mittelwände umgearbeitet. Unser eigener Wachskreislauf wird hierzu genutzt.
Leer stehende Beuten und Zargen werden gereinigt und gegebenenfalls instand gesetzt.
Ein wöchentlicher Kontrollgang zu den Bienen darf nicht fehlen und wird jedes Jahr fest eingeplant. Dabei kontrollieren wir unsere Beuten auf äußere Beschädigungen (durch Specht, Spitzmaus oder Wildschäden verursacht) und die Fluglöcher (Schnee und Totenfall).
Der Bien
Sitzt die meiste Zeit des Monats weiterhin in der Wintertraube und wärmt sich gegenseitig – nur in diesem Monat nicht nur sich selbst, sondern auch die bereits eingesetzte Brut. Und das ist heikel, denn die Bruttemperatur muss auf mindestens 32 °C gehalten werden. Damit die junge Brut nicht auskühlt, pressen die Bienen ihren Brustkorb auf die Brutzelle. Einige Bienen verschwinden auch in benachbarten leeren Wabenzellen, um von dort aus die Brut vor Kälte zu schützen. Dieser Verbund im Verhalten stellt sicher, dass der Nachwuchs die kalte Zeit übersteht.
Auch hatten wir hier in Baden eine Woche herrlich warmes Frühlingswetter – diese Woche haben unsere Bienen gleich ausgenutzt und ihren Reinigungsflug absolviert (Bienen fliegen nach draußen, um abzukoten).
Der Imker
Kümmert sich um die Rähmchen, die das Jahr über benötigt werden. Die Rähmchen sind zu prüfen und gegebenenfalls zu reinigen. Eine Vielzahl der alten Rähmchen wird durch neue ersetzt, denn der Honigraum wird nur mit neuen oder neuwertigen Rähmchen bestückt.
Neue Rähmchen besorgen wir in Einzelteilen: Die Seitenteile werden geöst, Leisten geleimt und genagelt, danach mit neuem Wabendraht bespannt und mit neuen Mittelwänden bestückt.
An den Völkern wird der Kontrollgang wöchentlich fortgesetzt. Die warme Woche haben wir zur Futter- und Futtersitzkontrolle genutzt. Der erste Wabensitz wurde kontrolliert.
Ein
Volk, das weisellos gesichtet wurde, haben wir
mit einem anderen Volk über Absperrgitter vereinigt.
Der Bien
Neben dem Wärmen des Brutnestes ist das Volk nun schon eifrig mit Pollen sammeln beschäftigt. So langsam verlassen uns die Winterbienen und die Neuen stehen bereit. Diese Zeit der Durchlenzung ist jedes Jahr anders und spannend. Das Bienenjahr wird gestartet. Freu mich drauf.
Der Imker
Die Arbeiten von Januar und Februar sind weitestgehend abgeschlossen. Da ich in diesem Jahr mit einem Teil der Völker einen Versuch starten möchte („Imkern auf einem Brutraum“), habe ich neue Halbzargen besorgt, diese zusammengebaut und gestrichen.
Am Bienenstand ist das Futter im Blick zu behalten. Auch beobachten wir das Flugbrett: Die Bienen „erzählen“ viel von sich und man bekommt einen Blick fürs Volk, ohne dass man dazu direkt ins Volk schauen muss.
Der Bien
Nach den anfänglichen sommerlichen Temperaturen im April 2021 ist das Wetter leider wieder Richtung Winter umgeschwungen. Nachtfröste und Tagestemperaturen im einstelligen Bereich machen es nötig, dass die Bienen verstärkt Wärme produzieren müssen.
Die Königinnen sind voll in der Eiablage und die Volksstärke wächst. Die Bienen tragen nun auch für den nötigen Futterstrom und die Pollenversorgung für die Aufzucht Sorge.
Der Imker
Hat viel zu tun:
Die erste Brutnestkontrolle und Prüfung der Weiselrichtigkeit ist bei warmer Witterung am Anfang des Monats möglich gewesen. Hier reicht es vollkommen aus, eine Brutwabe zu ziehen, um die Weiselrichtigkeit festzustellen.*
Das Bestreben des Imkers bei zunehmendem Brutnest ist es, das Brutnest kompakt zu halten, um den Wärmehaushalt der Bienen sicherzustellen. Eine Erweiterung des Brutnestes ist jetzt nur mit ausgebauten Waben möglich. Dabei muss der Imker immer den Futtervorrat im Auge behalten, denn die Bienen benötigen gut 1 bis 1,5 kg Futter in der Woche.
Bei einzargigen Völkern wurde die zweite Zarge aufgesetzt; bei starken zweizargigen Völkern kann bereits der Honigraum gegeben werden.
Des Weiteren werden
einige Völker
bei uns auf die
Wanderung in die Obstblüte vorbereitet.
Bei Weisellosigkeit kann man das Volk mit einem weiselrichtigen Volk vereinigen. Dieses Vorgehen ist zur jetzigen Zeit die einzige Möglichkeit, dem weisellosen Volk zu helfen und es vor dem Tod zu bewahren.
Hierzu geht ihr folgendermaßen vor:
Die Bienen werden sich durch das Zeitungspapier durchfressen und sich miteinander vereinigen.
Der Bien
Das Wetter hat sich leider nicht verbessert, sodass das Volk mit Wärmen und Versorgung beschäftigt ist.
Jetzt bricht auch die Zeit an, in der sich die Bienen auf die Vermehrung konzentrieren und leicht in Schwarmstimmung geraten. Wenn das Volk schwärmen will, wird die Königin von den Bienen gezwungen, in die von den Bienen vorbereiteten Schwarmzellen ein Ei abzulegen. Ist das Bienenvolk dann in Schwarmstimmung, baut es auch keine Mittelwände mehr aus.
Der Imker
Für uns Imker ist der Mai einer der arbeitsintensivsten Monate im Jahr.
Wir kümmern uns um die
Futterversorgung, die
Erweiterung unserer Völker
und um das
Aufsetzen neuer Honigräume.
... aber sobald ein Ei ins Näpfchen abgelegt worden ist, wird es ernst: Dann ist Alarmstimmung angesagt und das Bienenvolk ist in Schwarmstimmung.
Wenn man nur eine einzige Zelle übersieht (und somit eine Königin herangebildet wird), fliegt das Volk aus.
Wenn wir Glück haben und die Bienen sich an einem zugänglichen Ort in der charakteristischen Traube sammeln, können wir den Schwarm einfangen und in eine neue Beute einschlagen.
Bei Völkern, bei denen der Baurahmen bereits ausgebaut und bestiftet ist, entnehmen wir die verdeckelte Drohnenwabe und schneiden diese aus. Das Leerrähmchen geben wir wieder ins Volk zum Ausbauen.
Die ausgeschnittene Wabe frieren wir ein im Tiefkühler, um die Brut wesensgerecht abzutöten. Danach wird das Wachs ausgeschmolzen (für den eigenen Wachskreislauf).
Den natürlichen Vermehrungsdrang machen wir uns aber auch zunutze: So kümmern wir uns im Mai um die Bildung von Jungvölkern (Ableger) und – wer mag und kann – um die Königinnenzucht. Zu diesen Themen folgt in Kürze ein ausführlicher Beitrag.
Der Bien
Die Entwicklung der Natur und unserer Bienenvölker liegt – im Vergleich zu den „normalen Jahren“ – um einiges zurück. So warten die Bienen auf schönes Wetter, um endlich ausschwärmen zu können.
Der Bien kümmert sich weiterhin um die Brutpflege und fliegt bei jeder regenfreien Gelegenheit raus zum Sammeln von Wasser, Pollen und Nektar.
Der Imker
Ist auch in diesem Monat gut beschäftigt: Wir kümmern uns weiter (bis zur Sonnenwende am 21.06.) um die Schwarmkontrolle und schneiden unsere verdeckelte Drohnenbrut aus.
Die
Königinnenzucht und Ablegerbildung
neigt sich dem Ende zu und sollte bis zur Sonnenwende abgeschlossen sein. Wir versorgen die bereits im Mai erstellten Ableger mit
Futter
und kontrollieren die Ableger auf ihre
Weiselrichtigkeit. Ableger, bei denen die „alte Brut“ ausgelaufen ist, werden
mit Oxalsäure behandelt, noch bevor die erste Brut der neuen Königin verdeckelt wird.
Oxalsäure ist dokumentationspflichtig (wie bei der Oxalsäure-Behandlung im Winter). Bitte ins Bestandsbuch eintragen!
Gegen Ende des Monats haben wir die ersten verdeckelten Honigwaben auf den Wassergehalt im Honig kontrolliert und heuer unseren ersten Honig geschleudert.
Achtung! Der Wassergehalt im Honig darf nicht über 18 % liegen!
Nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes (DIB) ist Honig mit zu hohem Wassergehalt im DIB-Glas nicht verkehrsfähig. Im Neutralglas darf – laut Honigverordnung – Honig mit maximal 20 % Wassergehalt noch abgegeben werden.
Allerdings steigt bei über 18 % Wassergehalt die Gefahr, dass der Honig bei weiterer Lagerung in Gärung übergeht.
Des Weiteren planen wir Imker die Sommerbehandlung und Varroakontrolle. Wir stellen sicher, dass ausreichend Varroamittel (Ameisensäure, Oxalsäure) und Winterfutter besorgt beziehungsweise bestellt wird.
Der Bien
Im Juli endet das Bienenjahr und die Brutaktivität in den Wirtschaftsvölkern geht merklich zurück – die Ableger sind aber weiterhin im Aufstreben. Der Bienenbesatz vermehrt sich auch jetzt noch und die Jungbienen sind beschäftigt mit der Aufzucht und dem Ausbau ihrer Waben.
Die Bienen reagieren jetzt besonders sensibel auf Futter (weil es keine größeren Trachten mehr gibt). Zudem sind sie besonders in Abwehrhaltung.
Der Imker
Muss jetzt penibel darauf achten, dass beim Füttern nichts – aber auch gar nichts – verläppert, kleckert oder sonst wie bei der Fütterung oder der Wabenentnahme schludert. Es ist höchste Vorsicht geboten, damit keine Räuberei ausbricht. (Hierbei wittern Bienen aus einem anderen Stock das Futter und plündern ein schwaches Volk im schlimmsten Fall aus. Eine ausgebrochene Räuberei kann euch schwächere Völker oder Ableger kosten.) Lasst daher auch nirgends Waben oder Futterreste stehen. Des Weiteren müsst ihr offene Zargen immer sofort mit einem Deckel verschließen. Das Gleiche gilt natürlich auch beim Abschleudern.
Und bedenke bitte: Vor jeder Räuberei gibt es eine „Eselei“.
Beendet eure Arbeit sofort, wenn ihr merkt, dass eine Räuberei beginnt!
Falls ihr eure Bienen flüssig füttert (besonders bei Fütterung einer Zuckerwasserlösung), legt bitte die Fütterung in die Abendstunden (kurz vor der Dämmerung).
Des Weiteren kümmern wir uns um die Vorbereitung der Varroabehandlung. Dazu werden die Bodenschieber mit Bodeneinlage eingesetzt, um den Varroabefall zu ermitteln. Hierzu bleibt der Bodenschieber 5 Tage unterm Volk und danach werden die Milben ausgezählt.
Die Ermittlung des Varroabefalls ist die Voraussetzung für eine gezielte Handlungsentscheidung.
Der Bien
Für unsere Bienen beginnt im August
das neue Bienenjahr. Die Völker
richten sich für den Winter, ziehen und
versorgen nun ihre Winterbienen. Es müssen
genügend Winterbienen aufgezogen werden,
damit die Stockwärme in den Wintermonaten gewährleistet ist. Hierzu ist eine
gute Pollenversorgung notwendig.
Der Imker
Die Honigräume wurden abgenommen und die unbebrüteten Waben gegen Wachsmotten gesichert und eingelagert. Sämtliche dunkle oder unregelmäßig ausgebaute Waben werden entnommen und eingeschmolzen. Die so vollzogene Wabenhygiene ist eine wesentliche Voraussetzung für gesunde und vitale Völker.
Jetzt ist die – beinahe letzte – Möglichkeit gegeben, um unsere Völker auf Weiselrichtigkeit zu prüfen und den Zustand durchzusehen. Denn ein weiselloses Volk hat keine Überlebenschance und wird den Winter nicht überleben. Sollten wir feststellen, dass bei einem Volk die Königin fehlt, dann ist es so noch möglich, eine neue Königin einzuweiseln oder das Volk mit einem anderen Volk zu vereinigen.
Des Weiteren achten wir auf die Winterfutterversorgung und auf den Milbenbefall.
Wir füttern unsere Völker
mit Futtersirup auf Zuckerrübenbasis ein. Den
Milbenbefall prüfen wir
per
Windelkontrolle (wie im Juli beschrieben). Falls der Befall zu hoch sein sollte, lässt sich jetzt noch eine weitere Behandlung durchführen.
Der Bien
Die Bienen haben bereits die Ritzen und Spalten ihrer Kästen mit Propolis abgedichtet und damit ihre Beuten winddicht und winterfest gemacht.
Die Drohnen wurden längst aus dem Volk verjagt. Die meisten Sommerbienen sind bereits verstorben und wurden durch die länger lebenden Winterbienen ersetzt.
Unsere Bienen erfreuen sich – genau wie wir Menschen – an den letzten warmen, sonnigen Tagen. Sie sammeln eifrig Pollen, um ihre Winterbienen zu versorgen.
Der Imker
Konzentriert sich vor allem darauf, dass die Winterfütterung abgeschlossen wird. Auch eine weitere Kontrolle der Varroabelastung sollte eingeplant werden, damit wir gegebenenfalls noch einmal nachbehandeln können.
Achtung! Es sollten 14 Tage seit der letzten Behandlung verstrichen sein, sodass sich der natürliche Milbenfall zur Kontrolle wieder eingestellt hat.
Schwächere, aber gesunde Völker sollten vereinigt werden.
Dieses Winterfutter sollte nun vorrätig in den Waben eingebracht worden sein.
Achtung! Hier ist etwas Vorsicht geboten, damit wir als Imker*innen den Bienen nicht zu viel Futter geben – und dadurch der Königin den Raum (offene Zellen) geben, ihre Stifte zu setzen.
Der Bien
Unsere Bienenvölker bestehen fast nur noch aus Arbeiterinnen. Nur sehr wenige Völker leisten sich den Luxus, einige wenige Drohnen zu halten – die Drohnen sind ja bekanntlich nur Nutznießer und Futterverwerter. Die Anzahl der Bienen in den Beuten wird noch stetig kleiner, denn es sind wesentlich weniger Winterbienen gebildet worden. Deren Aufgaben beschränken sich auf einige wenige Arbeiten im Stock und darauf, die Königin zu wärmen. An schönen Tagen mit mindestens 8 Grad Außentemperatur fliegen die Bienen noch aus und sammeln Pollen.
Der Imker
Nachdem wir den Futtervorrat der Bienen per Anheben der Beuten überprüft haben, haben wir die Mäusegitter am Flugloch angebracht, sodass sich kein Nager einnistet.
Als letzte Arbeit an den Bienen kann man die Randwaben austauschen in Mittelwände, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Aber Vorsicht bei einzargigen Völkern: Damit wir den Futtervorrat nicht schröpfen, wird nur eine Wabe entnommen und das Volk etwas mittig gerückt. Die entnommene Wabe können wir bei Bedarf im Frühjahr wieder zusetzen.
Jetzt, da es ruhiger wird am Bienenstand, können wir die
Zeit nutzen und unser gesammeltes Wachs klären. Das Klären ist eine
langwierige Arbeit, die sich aber lohnt, denn:
Wachs ist die Sparbüchse der Imker*innen.
Der Bien
Bei einem ersten Kälteeinbruch wird nun auch das Brüten eingestellt. Die Bienen begeben sich in die Wintertraube. Mit ihrer Königin, ausreichender Nahrung und einem hellen Wabenbau warten sie in ihrer Wintertraube auf den nächsten Frühling.
Der Imker
Hat nun genug zeitlichen Spielraum für Tätigkeiten, für die im Sommer keine Zeit war, zum Beispiel den Honig verarbeiten, Kästen aufbereiten, Mittelwände herstellen oder auch Bienenwachskerzen gießen.
Im Dezember steht im brutfreien Zustand eine
Behandlung mit Oxalsäure
an.
Einfach rühren? Im Handumdrehen fertig? Leider nicht.
Viel innerlichen Ärger und Verdrossenheit kann so manch Anfänger erleiden, wenn er den diversen Anleitungen im Netz folgt oder Methoden aus dem Profi-Imkerbereich ausprobiert, wo hierzu mit ganz speziellem Equipment gearbeitet wird. Denn beim Rühren von Honig steckt der Teufel im Detail. Ich möchte euch hier ein Verfahren vorstellen, wie ihr auch als Freizeit-Imker mit ein paar Völkern cremigen Honig selber machen könnt.
Am Anfang steht die Information über die ausgewählte Honigsorte. Du musst wissen, wie sich ein bestimmter Honig zusammensetzt und wann dieser wie auskandiert. Unsere deutschen Blütenhonige bestehen aus Traubenzucker und Fruchtzucker. Der Gehalt an Traubenzucker bestimmt dabei den Vorgang des Kandierens.
So weist zum Beispiel Rapshonig einen hohen Traubenzuckeranteil auf und kandiert daher schnell und in feinen Kristallen aus. Die heimischen Sommerblütenhonige, wie Akazie oder Kastanie, kandieren hingegen sehr langsam.
Honige mit hohem Traubenzuckeranteil sind mit vielen kleinen Kristallen gespickt, die sich am Eimerboden und an den Eimerwänden absetzen.
Die Zuckerkristalle werden durch das Rühren gleichmäßig im Honig verteilt.
Gerührt wird von unten nach oben und von außen nach innen. So vermengen sich die Kristalle intensiv und es bilden sich viele kleine Kristalle, die auf der Zunge nicht mehr spürbar sind.
2-mal rühren am Tag, an 3 Tagen in Folge, ist vollkommen ausreichend.
Sommerhonige kandieren für Auge und Zunge doch eher unschön aus. Zudem dauert es zum Teil sehr lange, bis die Kristallisation abgeschlossen ist. Hier „impfe“ ich den Sommerhonig mit einem kleinen Teil Frühtrachthonig (5 bis 10 %). Durch dieses Impfen wird die gewünschte Bildung kleinerer Kristalle begünstigt, ebenso verringert sich die Zeitspanne der Kristallisation.
Aber Achtung: Den Impfhonig nur leicht und schonend erwärmen – gerade so, dass er fließt, aber ohne dass er flüssig wird.
Gerührt wird beim Impfen nur so lange, bis der Behälter gut durchgemischt ist. Hat das Kandieren begonnen – erkennbar an der Perlmuttfarbe – sollte die Kandierung nach 7 bis 10 Tagen abgeschlossen sein.
Bitte
noch nicht ins Glas
abfüllen! Füllt man jetzt gleich in Gläser ab, endet die Kandierung meist erst im Glas – hier ist dann ein weiteres Rühren nicht mehr möglich. Daher
bitte erst in einem Behälter/Honigeimer lagern: Dort wird der Honig zwar auch hart – aber er bleibt aufbereitbar.
Wärme den Honig noch mal auf 20 °C auf – der Rührer muss gerade so in den Honig einsinken. Jetzt rühre die Köstlichkeit der Natur einmal richtig gründlich durch!
Das Beste daran ist: Einmal in Gläser abgefüllter Honig bleibt in seiner Konsistenz so, wie er beim Rühren war.
Tipp: Probiert mal unterschiedliche Honigsorten, denn die Sorte übt einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack aus! Besonders gut schmeckt Honiglikör mit Frühjahrsblütenhonig oder mit Sommerblütenhonig.
Die Flasche mit dem Likörgemisch in den folgenden 3 Wochen mehrmals täglich schütteln, damit sich die Zutaten richtig vermengen und ihren vollen Geschmack abgeben.
Nun folgt der spannende Teil: Fange mit einem Filter (Kaffeefilter oder Seihtuch) die festen Bestandteile ab. So kann unser Gemisch mithilfe eines Trichters in kleinere Flaschen umgefüllt werden, in denen der Likör für mindestens weitere 4 Wochen reift.
Je länger der Likör reift, desto besser verbinden sich die Aromastoffe. Wer die Geduld aufbringt, darf ihn gerne ein ganzes Jahr reifen lassen.
Met
Kirschmet
Das hier vorgestellte Grundrezept kann vielfach variiert werden, beispielsweise durch den Einsatz von Kräutern und Gewürzen, die ihr vor oder auch nach der Gärung in den Ansatz geben könnt und die vor der Abfüllung abgeseiht werden.
Alle Arbeitsgeräte, insbesondere das Maischefass und der Gärverschluss (Pfeife), sind gründlich zu reinigen und heiß auszuwaschen. Hygiene ist wichtig.
Unser Ansatz sollte an einem dunklen, nicht zu warmen und nicht zu kalten Platz aufgestellt werden. Auf der Verpackung meiner Kitzinger Reinzuchthefe wird eine Gärtemperatur von 10 °C bis 25 °C empfohlen. Für andere Hefesorten können andere Temperaturbereiche gelten.
Wenn man eine relativ kleine Menge Reinzuchthefe verwendet, kann es bis zu 2 Wochen dauern, bis die Gärung in Gang kommt. Die Gärung selbst braucht noch mal etwa 4 Wochen. Die Gärung ist da allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen, sodass ein zu früh abgefüllter Met in der Regel stark nach Hefe schmeckt und gegebenenfalls nachgärt. Daher sollte man die Geduld aufbringen, den Honigmet mindestens ein halbes Jahr im Maischefass zu belassen, damit er reifen kann. Dabei müsst ihr beachten, dass in der Gärpfeife immer Wasser vorhanden sein muss.
Nach dem Ende der Gärung füllt ihr den Met dann in Flaschen um. Beim Abfüllen bitte darauf achten, dass der Bodensatz aus dem Maischefass nicht mit in die Flasche gesogen wird.
Als Erstes müsst ihr mit der Hefe und Apfelsaft eine „Starterkultur” anlegen. Es ist nämlich so, dass die Hefe sich in dem in Wasser gelösten Honig nicht besonders wohlfühlt. Es kann sogar passieren, dass der Ansatz nicht zu gären beginnt – dann war die Arbeit umsonst. Mit einer Starterkultur geht ihr auf Nummer sicher.
Für die Starterkultur nehmt naturtrüben Apfelsaft, gerne auch einfach aus dem Supermarkt (naturtrüb ist wichtig!). Füllt etwa 0,5 Liter Saft in eine Flasche eurer Wahl. Gebt nun die Hefe dazu und verschließt die Flasche mit einer Folie und einem Gummiband. Hefe und Saft sollten beim Vermischen Zimmertemperatur haben. Das Ganze lasst ihr 1 bis 2 Tage stehen.
Ob die Gärung in Gang gekommen ist, erkennt ihr, wenn der Saft bei leichtem Schütteln aufschäumt. Wenn dem so ist, könnt ihr den nächsten Schritt angehen.
Für die Herstellung von Honigwein löst ihr den Honig in ca. 7 Liter Wasser. Damit die Sache etwas schneller geht, nehmt ihr am besten warmes Wasser. Um die Bedingungen für die Weinhefe zu verbessern, ist es möglich, den Saft von 2 Zitronen und einen geriebenen Apfel (ohne Kerngehäuse) mit hineinzugeben. Füllt diese Mischung aus Wasser, Honig und Zutaten in das Gärfass.
Stellt die Flasche mit der Starterkultur und das 10-Liter-Maischefass solange nebeneinander, bis sich beide in der Temperatur angeglichen haben (Zimmertemperatur). Gebt dann die angesetzte Hefe-Starterkultur in das Honigwasser.
Das Angleichen der Temperatur ist wichtig: Die sensiblen Hefeorganismen können durch zu große Temperaturunterschiede schnell einen Schock bekommen – die Gärung setzt dann nicht ein.
Verschließt nun das Maischefass mit einem Gärröhrchen oder einem Gärverschluss (auch „Pfeife“ genannt). Dies verhindert, dass Luft an den zukünftigen Met kommt. Das garantiert, dass nur die Hefen arbeiten und keine unerwünschten Bakterien.
Jetzt nur noch den
Gärprozess abwarten, der Natur ihren Lauf lassen und
in etwa einem halben Jahr genießen!